Situation und Umgebung

Die neue Turnhallenanlage versteht sich als weiterer Baustein in der Gesamtanlage der Thomas-Borhauser-Schulanlage. Die bestehende disperse Bebauungstruktur mit ihren unterschiedlichen Massstäben und dem Wechselspiel von offenem Grünraum und grossflächig bebauten Parzellen ist Leitgedanke zur Setzung des neuen Volumens. Die flächige Anordnung der neuen Nutzungen besetzt den Bauplatz und generiert eine Gesamtform mit differenzierten Bezügen zur direkten Umgebung. Abgedreht zur bestehenden Schule (TBS 4) akzentuiert das Gebäude eine neue Eingangssituation mit Pausenplatz zur Strasse und schafft den entsprechenden Freiraum nordöstlich für beide Gebäudekörper (TBS 4 und TBS 5). Zur Friedhofstrasse wird durch das Abknicken der Fassade die Gebäudelänge gebrochen und in der Höhenstaffelung des Volumens eine Referenz zur Massstäblichkeit der umliegenden Wohnhäuser gegeben.

 

Architektonischer Ausdruck und Materialität

Die zueinander abgedrehten, eingeschossig in das Terrain versenkten Turnhallen spannen den Körper peripher auf und geben dazwischen den erforderlichen Raum für Nebennutzungen und Erschliessungsbereich frei. Die erdgeschossige Erschliessung ist geprägt durch eine präzise Lichtführung. Über das Eingangsfoyer mit dem ruhenden zentralen Oberlicht wird man durch das Seitenoberlicht im hinteren Bereich des Erdgeschosses zur Turnhallenerschliessung und zu den Garderoben geführt. Einzelne Öffnungen in der Wand verdichten die Sichtbeziehungen bis in die Tiefe des Hallenbetriebs.

Eine Haut aus bronzefarbenem Kupferblech überspannt das massiv gebaute Volumen (Unterterrain Wanne in Ortbeton, Tragstruktur Hallen in vorfabrizierten Betonelementen) und schafft eine Einheit von geschlossenen und gläsernen Flächen (Metallfenster und Lamellenstoren). Die vertikal geschuppten Bahnen ermöglichen die Hinterlüftung und lassen den Spielraum der vertikalen Etappierbarkeit im Sinne einer Gesamtheit offen. Die additiv gereihte Verkleidung dient dabei genauso der Homogenität des Volumens wie dem gewünschten adäquaten Grössenverhältnis zur Umgebung. An der Kante zum gedeckten Zugangsbereich wird die Materialität habtisch gebrochen, verlässt das strukturelle Bild und zeichnet den Eingang als flächig verputzte Fassade. Einzelne Einschnitte eröffnen den ersten Blick in die Turnhallen. Die Dachflächen sind entsprechend der Fassadenstruktur aus einem Wechselspiel von Moos und farbigem Schotter gestaltet. 

 

Etappierung

Das raumgreifende Aufspannen als abgeschlossene und begrenzende Intervention und damit die räumliche Anbindung der Volumetrie an den Kontext ist Teil der ersten Etappe. Die Schulraumerweiterung der zweiten Etappe folgt den ursprünglichen Absichten und ergänzt das Gebäude mit einem zusätzlichen Geschoss, welches die Gesamtform im Schnitt ergänzt. Zusätzliche Kraft erhält das Vordach und die gestaffelte Höhenabwicklung am östlichen Rand. Der Dacheinschnitt des zentralen Oberlichts wird mit einer zusätzlichen Treppenerschliessung und dem Zenitlicht im Obergeschoss ergänzt - im Sinne einer weiterführenden innenräumlichen Verdichtung. Gedeckt wird das Obergeschoss mit einem flachgeneigten Kupferdach, welches strukturell und in seiner Materialität die Homogenität des Volumens unterstreicht und nach oben abschliesst.

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